Lieber Herr Eitzenberger,
die direkte Förderung eines thematischen Anliegens, hier Ihre "Umweltdatenbank" wird in der Regel nicht direkt durch die Europäische Union gefördert.
Sie werden meistens aufgefordert, in Kooperation mit weiteren europäischen Partnern zu agieren und dass Thema so gleichzeitig auch in mehreren Mitgliedsstaaten der EU anzugehen. Ziel der EU ist es dabei vorrangig, dass die "Innovativlinge" des europäischen Hauses die "Schlafmützen" unter die Arme packen und mitziehen und somit Europa insgesamt schneller zu guten Standards im Sinne der Erreichung der "
EUROPA 2020"-Ziele sowie anderer Strategien der EU vorankommt.
Zweites Thema ist bei europäischen Projekten oft neben einer transnationalen Herangehensweise ein sektorenübergreifender Ansatz oder/und auch die Einbeziehung weiterer interdiziplinärer Partner/Sektoren. Dies drückt sich dann oft in den breiter gefassten Zielen und Umsetzungsmethoden eines europäischen Projekts aus. Also statt bisher "deutsche Plastikdatenbank" jetzt "polnisch-deutsch-französische Plastikdatenbank" und/oder statt "Datenbank" jetzt "Datenbank & Infokampagne zur Müllvermeidung", wobei die Infokampagne jetzt auch in die Schule geht ....
Hiermit wird es für die Europäische Union interessant und sie schaut sich Ihr Projekt auch viel lieber an.
Nun einmal konkret und sozusagen als Weihnachtspräsent an Sie auch ein konkretes Förderprogramm:
Wir empfehlen einen Blick in unseren Fund-Navigator, dort in das EU-Umweltprogramm "LIFE+" und hier konkret der Aktion 3 "
Information und Kommunikation
".
Soweit ich weiß, können da dann doch sogar rein nationale Anliegen gefördert werden, wobei ich ausdrücklich davor warne, hier "zu kurz" und nur an die "eigenen Intensionen" zu denken.
Am besten lassen Sie sich dann noch weiter beraten durch die in der Datenbank genannten Ansprechpartner. Unter "Ansprechpartner" haben wir Ihnen ja alle gelistet.
Ansonsten gibt es aber eventuell auch noch weitere EU-Programme, wo Sie das vorbeschrieben Anliegen unterbringen können. Dazu müssen Sie sich aber ebenfalls dann jeweils in die Richtung auf die jeweiligen EU-Programmprioritäten und -intensionen bewegen.
Das
7.FP (Forschungsrahmenprogramm) könnte dafür solch ein Beispiel sein.
Oder Sie können auch ganz kreativ sein und dass Thema in einen Kontext der Bewußtseinsbildung insbesondere der Beitrittskanditatenländer stellen. Da ist das Thema ja oft als solches noch gar keines, ein Blick in die "
Abfallstrategie der EU
" oder/und weiterer relevanter Studien zeigt da ja noch viel Handlungspotenzial auf. Dann greifen dann natürlich auch solche Programme wie z.B.
IPA oder
ENPI.
Naja und dann gibt es noch die regional verwalteten
EFRE-Mittel aus den Strukturfonds der EU, hier weiß ich jetzt nicht, aus welchem Bundesland Sie kommen, ob also dementsprechend Ihr Bundesland da vielleicht etwas an Umsetzungsstrategien anbietet.
Gern gehen aber auch wir vertiefend auf Ihre Fragen hier im Forum ein, nur nicht mehr jetzt zur Weihnachtszeit ;-)
Liebe Grüße aus einem verschneiten Berlin
Ihr Michael Seidler